Die Kunst, das Produktportfolio agil zu managen

Die schlechte Balance zwischen Backlog und vorhandenen Ressourcen

In vielen Unternehmen gibt es ein Meer von Ideen, die mittels Backlog-Management aufgenommen, ausdifferenziert, priorisiert und für die Umsetzung vorbereitet werden müssen. Der wünschenswerte Idealzustand ist dabei, dass die Last im System dem Leistungsvermögen der Organisation entspricht.

Doch in der Realität führt dieses Ideenmeer häufig dazu, dass eine Schieflage entsteht: Die Last ist größer als die Leistungsfähigkeit. Munter werden Projekte und Anforderungen an Teams gegeben, die längst ausgelastet sind. Was dafür weggelassen werden darf, wird leider nicht gesagt.

Diese mangelnde Balance bekommen viele Menschen in Organisationen zu spüren – typischerweise in Form von Überlast und Frust bei den Beteiligten, während die Ergebnisse immer spärlicher und schlechter werden. Wie Unternehmen dieser Herausforderung begegnen können, hat Dr. Bernd Müssig in einem Vortrag auf der letzten Tools4AgileTeams-Konferenz beleuchtet.

Wenn agile Prinzipien ignoriert werden

Bernd zufolge besteht das größte Problem darin, dass viele der agilen Prinzipien, Denkweisen und Praktiken sinnvoll und gut nachvollziehbar sind, jedoch gerne ignoriert werden. Stellvertretend nennt er Ranked Backlog, Pull-Prinzip oder "Stop starting, start finishing" und beschreibt, wie sich Teams dabei gerne selbst im Weg stehen. Dann schlägt das soziale System einer Organisation gnadenlos zu. Das spüren die Portfolio- und Produktmanager bzw. Product Owner ganz besonders.

Wie viel Verantwortung und damit auch Entscheidungsspielraum diesen Rollen gewährt wird, ist eine Frage des Vertrauens sowohl in die Rolle als auch in die Person. Zu oft wollen die Chefs hier aber mitentscheiden; sie regieren rein und wundern sich, dass die Menschen in den agilen Rollen und Teams "keine" Verantwortung übernehmen. Aber: Ist denn noch welche übrig?

Die richtigen Dinge bei steigender Erfolgsrate richtig tun

Im Zentrum des Vortrags stehen die drei wichtigsten agilen Prinzipien. Erstens geht es darum, die richtigen Dinge zu tun. Hier muss das Team Antworten auf eine entscheidende Frage finden: Für wen machen wir das eigentlich? Optimieren wir für den Kunden? Oder für den Stakeholder? Wer entscheidet?

Zweitens sollen agile Methoden helfen, die Erfolgsrate zu erhöhen. In diesem Zusammenhang stellt Bernd heraus, dass sich das Ziel mit der Zeit verändern kann. Das erfordert Anpassung. Planung gibt es natürlich auch in der agilen Welt. Doch nicht die Planerfüllung dürfe im Hauptfokus stehen, sondern es müsse in erster Linie darum gehen, Risiken und Veränderungen bestmöglich zu handhaben.

Drittens wollen agile Teams die Dinge richtig tun. Und dafür empfiehlt Bernd anstelle eines (vermeintlich) perfekten Plans die Nutzung eines gereihten Backlogs. Dabei sollten Teams anstelle von Parallelisierung eher nach "Stop starting, start finishing" arbeiten.

In seinem Vortrag denkt Dr. Bernd Müssig darüber nach, wie die Ausgangsthematik aufgelöst werden kann, und gibt eine anschauliche, praxisnahe Einführung in die Kunst, das Produktportfolio agil zu managen. Hier ist das Video zur Session:

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