Unsere Intranet-Veranstaltung des Jahres und mein Weg zur Fünf-Minuten-Einführung

"Machst du am Donnerstag bitte die Einführung für den AEC?" war die lapidare Frage von Inga (Marketing-PO) bei uns. "Ja, klar." Aber wie bereitet man eine Einführung für eine der wichtigsten Veranstaltungen in diesem Jahr vor? Ich habe eine Kalendereinladung von Inga für 10:55 Uhr bis 11:00 Uhr erhalten. Sie will mir wohl sagen: "Red nicht so lange." 😀

Heute ist ein großer Tag für uns. Wir haben "Mr. Confluence Nummer 1 von Atlassian" (oder offiziell Head of Confluence) aus Sydney eingeflogen. Prof. Dr. Lars Vollmer (ja, mit allen Titeln, Lars) stimmt ein. Wir verschenken dabei Bücher an alle Teilnehmer. Und zwei sehr wichtige Kunden erzählen von Ihren Projekten mit uns.

Ich habe also fünf Minuten Zeit, um den Teilnehmern vorzustellen, was wir in den letzten Wochen mit viel Koordinationsleistung des Teams vorbereitet haben. Fünf Minuten kann ich jederzeit mit jedem Quatsch füllen. Aber dafür passiert heute ja viel zu viel. Und darin steckt auch viel zu viel Arbeit, um die fünf Minuten einfach nur eine Agenda vorzulesen.

Also schreibe ich einfach einen Blog-Artikel drüber. Den kann ich dann unserem Redaktionsteam aufdrücken und damit auch denjenigen, die nicht auf der Veranstaltung waren, erzählen, was los war und auf welche Videos und Nachbereitungen sie sich freuen können.

Und vielleicht kann ich auch etwas Lust auf künftige Treffen mit uns machen. Schreiben Sie mir doch mal unten in die Kommentare, ob Sie das hier interessiert und ob es hilfreich war. Letztendlich soll es das natürlich sein, auch wenn ich es als Übung für mein Fünf-Minuten-Kondensat benutze.

Also im Detail:

Die Sache beginnt und endet mit Wendell Keuneman. Den habe ich gestern vom Flughafen abgeholt und in ihm den besonnenen und zurückhaltenden Geschäftspartner getroffen, als den ich ihn zuletzt beim Atlassian Summit und davor und danach kennen gelernt hatte. Ein feiner Kerl, der schon ab 9 Uhr mit den ersten zwei Kunden für Einzelgespräche verabredet ist. Im übrigen zwei unserer größten und wichtigsten Kunden (DAX und Hidden Champion mit supervielen Nutzern und Linchpin-Intranet-Projekten). Die Einzelgespräche mit Atlassian haben in diesem Jahr noch viel besser funktioniert als im letzten. Selbst Kunden, die eigentlich Urlaub hatten oder nicht konnten, sind doch noch gekommen. Haha, ich bilde mir ein, dass es auch dieses Video war, das sie letztendlich überzeugt hat.

(An der Stelle darf dann auch erwähnt werden, dass intern oft die Frage gestellt wird, ob wir wegen oder trotz meiner Videos erfolgreich als Unternehmen sind. Wäre ich 70, hätten die mich vermutlich längst aussortiert. Aber so bleibt’s erstmal bei den kleinen Scherzen.)

Wir starten den Tag also zu (bei uns nachtschlafender Zeit) mit einem von Deutschlands größten Unternehmen um 8:30 Uhr. Dann sollen offiziell nach dem zweiten Meeting um 10.30 Uhr die Gäste eintreffen. Insgesamt werden etwa 70 Personen bei der Veranstaltung dabei sein. Wir haben drei Personen gezählt, die sich wohl irgendwie verirrt haben. Anders als letztes Jahr haben wir diesmal aber genug Platz und mussten niemanden ausladen. Das war mir damals wirklich unangenehm. Wenn ich mir die Gästeliste ansehe, sind da wirklich wirklich viele dabei, die unser Tagesgeschäft in den letzten Monaten und Jahren maßgeblich mitgestaltet haben. So soll doch eigentlich so eine Veranstaltung auch sein, oder?

Und nach den ersten 25 Minuten Ankommen stehen meine großen fünf Minuten "Einführung" auf dem Plan. Vermutlich lese ich doch einfach nur die Agenda vor, oder? 😀

Zurück an die Arbeit: Wie aus Business-Theatern wieder echte Unternehmen werden

Zurück an die Arbeit: Wie aus Business-Theatern wieder echte Unternehmen werden

Danach startet Lars Vollmer mit seinem Vortrag "Zurück zur (Zusammen-)Arbeit: Warum Fortschritt einer Rückbesinnung bedarf". Letztendlich erhoffe ich mir davon, dass es Lars gelingt, die Teilnehmer dazu zu bringen, sein Buch Zurück an die Arbeit: Wie aus Business-Theatern wieder echte Unternehmen werden zu lesen.

(Falls Sie - wie ich - für Papierbücher oft zu wenig Zeit haben, lautet die gute Nachricht, dass Lars' Werk ab Juli auch als Hörbuch zur Verfügung stehen wird.)

Eigentlich ist mir egal, wann Sie oder die Teilnehmer das Buch lesen. Wichtig ist, dass Sie es lesen. Inzwischen kenne ich Dr. Wohland, Niels, Lars und Mark (und noch andere), die über New Work reden. Schön wäre es, wenn es in den Köpfen der Vorstände der (DAX-)Konzerne (Ja, auch derjenigen, die heute bei uns sind) ankäme. Ich habe keine Ahnung, ob Niels mit seiner Flipping-Theorie für das Umkrempeln von Riesenunternehmen in zwei Jahren recht hat. Aber es ist schon frustrierend zu sehen, wie viel Potenzial wir in unserem Projekten mit Kunden "auf der Straße liegen lassen", weil zwar zu guten Ideen gern genickt, aber im täglichen Tun doch lieber der Kopf geschüttelt wird.

Ich hoffe, dass Lars morgen unseren Ansprechpartnern etwas mitgibt, was ihnen den Mut verleiht, intern gegen schlechtes Management und gegen Business-Theater aufzubegehren. Ich hoffe, dass Sie sein Buch und das von Niels und Silke und das von Dr. Wohland lesen und damit beginnen, anderen zu erklären, warum unsere Werkzeuge funktionieren. Es geht nicht nur darum, wie man diese Software nutzt, sondern auch darum, warum man es macht. Das steht in diesen Büchern. So viel zum Vortrag von Lars und meinen Hoffnungen. Viel Erfolg dabei, Lars!

Sophie Neubauer stellt Intranet von DER Touristik vor.

Sophie Neubauer stellt Intranet von DER Touristik vor.

Dann kommt Sophie Neubauer. Sie arbeitet bei DER Touristik und hat unser erstes wirklich großes, öffentlichkeitswirksames Intranet mit Linchpin-Flagge (mit) erfolgreich gemacht. Das hat inzwischen sogar einen Intranet-Preis abgeräumt und steht beim Preis für Online-Kommunikation in der Nominierungsliste für die nächste Intranet-Auszeichung. Da wollen wir doch mal hoffen, dass Platz 1 mehr Omen als alphabetische Sortierung in der Reihung ist. 😀

Was mir an dem Vortrag besonders gut gefällt, ist, dass er über ein Projekt berichtet, das auch Lars mit Stolz oder zumindest mit Freude erfüllen wird. Eigentlich wollten die nämlich eher so ein altbackenes Intranet 1.1 oder vielleicht 1.5 einführen. Und dann haben sie, vermutlich auch dank Oliver Ratajczak, irgendwann in der Ausschreibung umgeschwenkt und sich doch für "richtig" und "nachhaltig" und "offen" und "kommunikativ" entschieden. Und wer darf und durfte die ganze zusätzliche Arbeit ausbaden? Die arme Sophie hier. Aber das ist auch etwas, das ich in dem Projekt gelernt habe. Es ist gar nicht die arme Sophie. Sondern es ist die Mitarbeiterin, die letztendlich dafür sorgt, dass aus einer guten Idee ein Projektergebnis wird. Ohne Sophie und ihre Kollegin Ricarda wäre das Ganze nur ein Hirngespinst geblieben. Hut ab. Ich freue mich auf den Vortrag.

Nach dem Mittagessen erklingt dann die Fanfare für den Haupt-Act des Tages: Wendell Keuneman. Wie kann der Kerl nur so bescheiden sein? Vermutlich ist es das, was ihn in die Position gebracht hat. Jetzt wird Atlassian in Amerika ja oft nur für JIRA und aktuell für HipChat angesehen. Unser Geschäft dreht sich auch dank Linchpin aber trotzdem weiter intensiv um Confluence. Und Wendell verkörpert bei Atlassian Confluence. Das ist natürlich eine krasse Verkürzung und so isoliert auch Quatsch. Aber für die Veranstaltung passt das schon. Dieses Jahr trifft vermutlich niemand in Deutschland jemanden, der mehr Einfluss auf die Produktentwicklung von Confluence hat. Darauf bin ich schon stolz. Es freut mich, dass wir anhand der Anmeldungen sehen können, dass unsere Kunden das tatsächlich auch zu uns bringt.

Dass Wendell einen Vortrag hält, ist cool, aber gar nicht das Wichtigste. Ich habe schon Talks von ihm gehört und weiß, dass er das kann und dass ich mir da keine Gedanken machen brauche. Soweit ich weiß, benutzt er Material, das Sven Peters mit vorbereitet hat. Das passt schon.

Mir geht es vor allem darum, dass unsere Kunden mit Atlassian in engen Kontakt kommen und besser verstehen, wie die ticken und denken und was denen wichtig ist. Ich bin ziemlich sicher, dass das passieren wird, und hoffe, dass Wendell von vielen Ansprechpartnern hin und her gereicht wird, damit auch diejenigen, die keine Einzelsession kriegen konnten, intensiven Kontakt bekommen.

Vergleich zwischen Gliffy und draw.io

Vergleich zwischen Gliffy und draw.io

Und dann kommen die großen Kreuzfahrtschiffe. Wolf-Dirk Wolzenburg ist bei der Meyer Werft für das Intranet und Confluence zuständig und spricht hoffentlich auch ein bisschen über unser Intranet-Projekt mit Linchpin. Aber hauptsächlich wird es darum gehen, wie die Meyer Werft, ganz anders als so mancher Tanker an Unternehmen, kurzerhand die Diagramm-Software Gliffy rausgeworfen und draw.io eingeführt hat. Da kann ich ja nicht abstreiten, als Anbieter von draw.io nicht auch meine Finger im Spiel zu haben. #hihi Aber für alle, die Gliffy im Einsatz haben, dürften seine Folien wirklich erhellend und hilfreich sein. Ich freue mich schon darauf, den Inhalt anschließend im Internet breitzutreten. Ich kann mir jedenfalls, Befangenheit hin oder her, nicht vorstellen, dass Berater mit dem Wissen, dass Herr Wolzenburg mitbringt, künftig noch guten Gewissens Gliffy vor draw.io als Diagramm-Lösung für Confluence empfehlen können. Betriebswirtschaftlich ist das vermutlich der wichtigste Vortrag für uns. Das hat so was von "Whistleblowing". Die Wahrheit verkünden und so. 😀

Confluence-Based Intranet - Fully personalized communication hub

Confluence-Based Intranet - Fully personalized communication hub

Und dann kommt die Werbung. Aber deshalb sind einige auch tatsächlich da. Sie wollen mehr über Confluence und über Intranets mit Linchpin lernen. Und es gibt stolze 10 Minuten für Paul Herwarth von Bittenfeld und ggf. auch für mich, um das in einer kurzen Roadmap-Session vorzustellen. Davon werden schon mal 2 Minuten und 22 Sekunden für unseren glorreichen Linchpin-Intranet-Produkt-Trailer drauf gehen.

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Mehr Informationen

Und dann wird Paul darauf eingehen, was wir mit Linchpin in den nächsten 12 bis 24 Monaten vorhaben. Kurz zusammen gefasst wird das Folgendes sein:

  • Noch mehr Personalisierung im Intranet
  • Noch mehr CMS-Funktionen für News (automatisierte Veröffentlichung, Deaktivierung, Hervorhebungen)
  • Mobile Nutzung des Intranets mit dem Fokus auf News und Microblogging sowohl auf Web-Oberflächen als auch mit Apps
  • Mehrsprachigkeit und Internationalisierungsfunktionen
  • Event-Management / Kalender
  • Integration von Confluence und JIRA
  • Extranet und User Data Privacy
  • Support-Prozesse

Das sind hier erstmal nur ein paar Stichworte. Aber die kommen aus konkreten Projekten. Teilweise stecken dahinter bereits Aufträge von Kunden für die Entwicklung. Und es ist ja nicht lange her, da haben wir unsere internationalen und deutschen Kunden nach genau solchen Ideen gefragt, und das ist auch ein Ergebnis. Ich habe kein Problem damit, wenn wir das nicht binnen 24 Monaten genau so umsetzen. Aber ich wünschte mir manchmal, dass Atlassian mehr solcher Ausblicke ohne Verbindlichkeit gäbe. Denn das erwarten viele Kunden von Atlassian und auch von uns. Das ist unser Plan. Heute.

Unser Open-Space-Plakat

Unser Open-Space-Plakat

Das "Roadmapping" kann dann in den anschließenden Themenwerkstätten vertieft werden. Mir ist nicht ganz klar, warum wir das Themenwerkstatt nennen, wenn es doch eigentlich ein Open Space ist. Aber vermutlich werden nicht alle Formalien eingehalten und daher nennen wir es mal anders. Jedenfalls ist das der Ort, an dem die Teilnehmer ihre eigenen Themen einbringen. Wenn man nicht gerade selbst einen Vortrag hält, und das ist ja bei solchen Veranstaltungen immer die Minderheit, dann ist das der Ort, an dem Teilnehmer oft am meisten mitnehmen. Ich finde es super, dass wir dem Rechnung tragen können, und bin schon gespannt auf die Gespräche und den Austausch.

Insgesamt wird das ein toller Tag und ich freue mich darauf, viele Kunden zu treffen. Da sind große Energie-Konzerne und andere Intranet-Konzern-Kunden dabei, die ich persönlich noch nie getroffen habe. Es fühlt sich immer noch ganz komisch an. Da werden wichtige Projekte angefragt, vorgestellt, angeboten, ausgehandelt und umgesetzt. Und ich bin gar nicht mit dabei. Aber das ist gut komisch. Denn es zeigt mir, dass das "Warum", dass wir unseren Kunden gerne in Form von Büchern mitgeben wollen, bei uns selbst im Unternehmen wirklich gut funktioniert.

Als wir gestartet sind (und auch noch viele Jahre danach) dachten viele unserer Mitarbeiter - und ich selbst manchmal auch -, ich sei ein weißer Ritter. Einer der große Aufträge an Land ziehen kann. Einer, der die Leute umhaut und überzeugt. Tatsächlich bin ich oft nur ein Dampfplauderer, der andere nicht ausreden lässt (Ich arbeite daran!) und der nachts ewig lange Blog-Artikel schreibt, statt sich konzentriert auf fünf Minuten Einführung für eine Veranstaltung vorzubereiten. 😀 Aber: Hinter diesem Dampfplauderer steht ein großartiges Team. Und ziemlich überzeugende Software. Man könnte es auch so beschreiben:

Kickass software. Rock'n'roll teams.

Dann mal bis später. Irgendwie kriege ich die fünf Minuten schon rum, oder? 😛


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