Die Online-Software TwentyFeet ermöglicht einen Überblick über verschiedenste Social-Media-Accounts und -Anwendungen von einem zentralen Punkt aus. Sie verfolgt, analysiert und informiert und hilft dadurch, Auffälligkeiten und Zusammenhänge zu erkennen. Im Rahmen unserer vierteiligen Serie zu TwentyFeet stellen wir Ihnen die Software und Hintergründe zur Entstehungsgeschichte vor.
Corporate Design: Unternehmenswerte visuell transportieren
Das Erscheinungsbild eines Unternehmens (Corporate Design) bezeichnet einen Teilbereich der Unternehmensidentität (Corporate Identity). Das Zentrum des Corporate Designs bildet in der Regel das Logo, das aus einer Wortmarke, einer Bildmarke oder einer Kombination aus beidem bestehen kann. In Verbindung mit Farben, Schriften, Layout-Prinzipien und sekundären Gestaltungselementen entsteht daraus ein Corporate Design.
Die Gestaltungselemente sollten sich idealerweise in allen Medien wiederfinden und sie haben neben der Schaffung eines Wiedererkennungswertes auch die Vermittlung der Unternehmenswerte zum Ziel.
Die Unternehmensidentität von TwentyFeet basiert unter anderem auf den Kernwerten übersichtlich, einfach und sympathisch, die auch über das Logo und das Corporate Design transportiert werden sollen, sodass die Zielgruppe sie bewusst oder unbewusst wahrnimmt und mit dem Produkt bzw. dem Unternehmen verbindet.
Die Oberfläche von Analyse-Tools wie TwentyFeet besteht zum Großteil aus der Darstellung von Statistiken und Reports, was in der Regel sehr sachlich wirkt. Um eine klare Abgrenzung gegenüber den Mitbewerbern zu erzielen, haben wir uns zum Ziel gesetzt, den Nutzern nicht nur Funktionalität, sondern auch mehr Nutzerspaß bei der Auswertung von Statistiken zu bieten.
Das soll im Corporate Design über ein Testimonial erreicht werden, das sympathisch ist, die Anwendung gut repräsentiert und dem User Freude bereitet.
Woher kam die Idee der Giraffe?
Eine von vielen Techniken, um sich der Unternehmenspersönlichkeit auf kreative Weise zu nähern, ist es Vergleiche anzustellen. Der Vergleich, der bei TwentyFeet letztendlich die entscheidende Inspiration brachte, war:
„Was wäre das Unternehmen bzw. das Produkt, wenn es ein Tier wäre?“
Für TwentyFeet – eine Anwendung, die dem User einen Überblick über die eigenen Social-Media-Aktivitäten verschafft – ist die Giraffe eine passende Metapher. Durch ihre Größe und den langen Hals haben Giraffen einen guten Blick auf ihr Umfeld und bieten somit das ideale Key-Visual für die Anwendung.
Im nächsten Schritt haben wir uns näher mit der Spezies Giraffe auseinandergesetzt und herausgefunden: „Die größte männliche Giraffe kann bis zu sechs Meter (20 Fuß) groß sein.“ Diese Information hat uns zu dem Namen TwentyFeet inspiriert: Der Name suggeriert Größe und kann für einen positiven Image-Transfer sorgen. Außerdem ist er international verständlich und der numerische Bezug passt gut zu den Statistiken.
Auf dieser konzeptionellen Basis ist schließlich das Corporate Design entstanden:
- Ein Logo mit der Kombination Giraffe als Bildmarke und dem Schriftzug TwentyFeet als Wortmarke.
- Eine Gestaltungswelt, die auf natürlichen Farben wie Sand, Olive-Braun und Blau beruht (analog zur Umgebung der Giraffe) und die durch die Signalfarbe Grün ergänzt wird.
- Ein Wording, das sympathisch, aber seriös ist.
- Die Giraffe, die als Testimonial in emotional gestalteten Fehler- und Erfolgsmeldungen innerhalb der Anwendung auftaucht.
Weiterführende Informationen
Design-Preis: //SEIBERT/MEDIA/DESIGN erhält auch 2010 den iF award
www.twentyfeet.com
TwentyFeet in unserer Referenzdatenbank
Mehr über die Creative-Commons-Lizenz erfahren
Eine sehr interessante und gute Vorgehensweise für die Findung von Logo und Schriftzug – gerade, wenn man Unternehmen bedenkt, die in ihrer Anfangszeit vielleicht ohne externe Agentur auskommen müssen.
Die “Tier-Frage” klingt banal, aber ich finde, die kann man anwenden – auch wenn man kein “tierisches” Logo verwendet. Schließlich verkörpern Tiere auch Eigenschaften, die für ein Unternehmen oder ein Produkt stehen könnten. Ein Löwe steht für Mut, Stärke, Präsenz – zeichnet also ein sehr dominantes Markenbild. Eine Garzelle würde eher für Leichtigkeit und Eleganz stehen. Unabhängig davon, ob man ein Tier im Logo benutzt, kann man diese Frage stellen, um das “Gewicht” seiner Marke zu ermitteln.
Ob mit Tier – oder ohne: Wichtig ist in meinen Augen vor allem eine Tatsache: Ist die Marke einzigartig? Twitter, Skype und das neue Social-Web-Game Fliplife.com nutzen ein sehr ähnliches Logo. Wer auch immer die Idee zu erst formuliert hat – dadurch schafft man keine klare Wiedererkennung durch das Logo, wenn überhaupt über den Namen.
Apropos Name, der eignet sich bei TwentyFeet natürlich umso mehr mit einer Tiersymbolik, weil das Wort “Feet” auftaucht. Und hey, Twitter ist mit einer Tiersymbolik auch weltweit bekannt geworden – wieso soll das bei einem Start-Up nicht auch funktionieren? 🙂
Danke für diesen unser Konzept bestärkenden Kommentar und die zusätzlichen Beispiele. Tatsächlich ist mir bisher noch gar nicht aufgefallen, dass die Logos von Twitter und Skype sich tatsächlich sehr ähneln. 🙂