Im ersten und zweiten Beitrag zum Thema Corporate Sound ist auf den Stellenwert von Audio-Branding und auf die einzelnen Elemente eingegangen worden. Dieser dritte Artikel widmet sich verschiedenen Strategien, die Unternehmen im Zusammenhang mit Audio-Branding verfolgen, sowie Anwendungsmöglichkeiten in der externen Kommunikation und dem Einsatz von Corporate-Sound-Elementen im Unternehmen selbst.
Für welche Unternehmen ist Corporate Sound sinnvoll?
Im Grunde genommen ist es für jedes Unternehmen sinnvoll, sich über den Einsatz von Corporate Sound Gedanken zu machen. Vor allem große Unternehmen, die nicht nur über das Internet, sondern auch über Medien wie TV und Radio kommunizieren, erkennen den Vorteil von akustischem Branding und setzen immer mehr auf ganzheitliche Klangwelten in Form eines Corporate Sounds. Einzelanwendungen sind jedoch auch für kleinere Unternehmen sinnvoll, beispielsweise in Form einer zum Unternehmen passenden Telefonwarteschleife.
Verschiedene Strategien zum Einsatz eine Corporate Sounds
Campaign Driven Strategy
Bei diesem Ansatz handelt es sich um eine Audio-Branding-Strategie, die nur auf einer einzelnen Kampagne basiert. Diese Strategie ist kurzfristig angelegt und kann deshalb nicht zum nachhaltigen Markenwert beitragen.
Integrated Strategy
Dieser Ansatz geht davon aus, dass alle akustischen Berührungspunkte der Zielgruppe mit der Marke aufeinander abgestimmt werden sollten. Eine akustische Leitidee findet sich dabei in sämtlichen Corporate-Sound-Elementen wieder. Diese Strategie wirkt sich dank ihrer Stringenz positiv auf den Wiedererkennungswert einer Marke aus.
Logo-Focused Strategy
Hier konzentriert sich Corporate Sound auf das Logo. Neben einem konsequent und stringent eingesetzten Audio-Logo werden zumeist noch weitere musikalische Elemente eingesetzt, die jedoch keine Ähnlichkeit mit dem Audio-Logo aufweisen.
(Quelle für diesen Abschnitt: Audio-Branding.de)
Anwendung in der externen Kommunikation
Internet-Auftritt
Hier können ein Audio-Logo und evtl. die passende Soundscape sinnvoll sein. Die immer wieder gerne „vertonten“ Menü-Buttons sind jedoch mit Bedacht anzugehen: Schnell wird ein sich wiederholender Ton bei der Navigation durch eine Website als anstrengend empfunden, geht auf die Nerven und führt womöglich zum Nutzungsabbruch.
Unternehmens-Präsentation
Präsentationen mit Beamer und Sound sind ein weiteres Anwendungsgebiet für den Corporate Sound eines Unternehmens. Das Sound-Logo zur Einleitung des Vortrags und eine nicht allzu ablenkende Soundscape während der Präsentation bilden eine gute Möglichkeit, wichtigen Personen das eigene Unternehmensbild „einzubrennen“.
Messestand
An Messeständen kommen immer öfter Soundscapes zum Einsatz. Allerdings sollte man die Besonderheiten der Raumakustik berücksichtigen und die Soundscape an diese anpassen.
Warteschleifen
In Warteschleifen können Soundscapes und auch das Audio-Logo zum Einsatz kommen.
Acoustic Brand Placement
Ein für das Audio-Branding interessanter Ansatz ist das sog. Acoustic Brand Placement, das immer häufiger Anwendung findet. So ertönt beispielsweise im Kinohit „Transformers“ bei der Verwandlung einer XBox 360 das Audio-Logo der Spielekonsole. Ein weiteres Beispiel ist der neue Pixar-Film „Wall-e“: Die Roboterheldin gibt beim Neustart die akustische Apple-Kennung von sich.
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Corporate-Sound-Anwendungen in der internen Kommunikation
Rechner
Auf jedem Betriebsrechner sind System-Sounds integriert (Start, Klickgeräusche etc.), die an die Corporate-Sound-Vorgaben angepasst werden können.
Aufzug
Für eine Corporate-Sound-konforme Klangkulisse im Fahrstuhl empfiehlt sich ein Soundscape-Einsatz.
Eingang/Ausgang
Selbst der Sound der Türklingel ist eine elegante Möglichkeit, dem einheitlichen akustischen Bild Ausdruck zu verleihen.
Fazit
Wegschauen ist leichter als Weghören. Gerade deshalb ist Corporate Sound ein Thema, an das mit viel Sensibilität und Feingefühl herangegangen sein will. Es besteht immer die Gefahr, statt professionellen Audio-Brandings akustische Umweltverschmutzung zu betreiben.
Dennoch hat Corporate Sound erhebliches Potenzial: Er wird sich mit Sicherheit nach und nach als fester Bestandteil der Corporate Identity etablieren und sollte bereits bei der Entwicklung eines visuellen Erscheinungsbildes bedacht werden, damit nicht (wie heute oft üblich) zu einem bestehenden Logo nachträglich noch eine einigermaßen passende Melodie komponiert werden muss.
Dass das Thema Corporate Sound mittlerweile sehr ernst genommen wird, sieht man nicht zuletzt daran, dass bereits einige sehr renommierte Design-Agenturen wie Metadesign oder die Peter Schmidt Group entsprechende Abteilungen gegründet haben.
Weiterführende Informationen
Der Corporate-Sound-Blog
Hörmarke.de
Audio-Branding.de
Corporate Sound bei Wikipedia
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