Bedeutung der Schrift im Corporate Design

Es gibt Schriften mit sachlicher und technischer Anmutung, verspielte Schriften und Schmuckschriften, oder aber auch emotionale und äußerst individuelle Schnitte. Die Frage ist immer: Für welche Schrift soll man sich entscheiden? Sicherlich ist es das Ziel eine Schrift zu wählen, die zum Unternehmen passt. Unser Ansatz ist, dass Unternehmen wie Persönlichkeiten wahrgenommen werden und jeder einzelne Mensch bekanntlich eine individuelle Schrift hat. Oft ist es sogar so, dass man anhand eines Schriftbeispieles erkennen kann, wer der Absender ist. Solche Erkenntnisse wenden wir gezielt für die Unternehmenskommunikation an. Schriften sind also ein bedeutender Bestandteil eines Corporate Designs. Corporate Design umfasst die visuelle Darstellung eines Unternehmens nach innen und nach außen und leitet sich aus der Corporate Identity eines Unternehmens ab. Das Ziel dabei ist die optische Positionierung und Profilierung eines Unternehmens. In der Flut von Werbemaßnahmen und Informationen unterstützt die Schrift ein konsequentes Auftreten des Unternehmens in ihrem Erscheinungsbild nach innen und nach außen.

Man unterscheidet zwischen Standardschriften, die auf jedem Computer vorinstalliert sind und individuellen Schriften, die man bei Schriftagenturen erwirbt. Nur letztere haben das Potential zur starken Unternehmenschrift zu werden, denn man hat hierbei die Möglichkeit gezielt aus über 100.000 Schriftarten wählen zu können!

Corporate Typography am Beispiel Mercedes Benz

Das wohl bekannteste Beispiel für eine perfekt eingesetzte Corporate Typography in Deutschland ist Mercedes Benz. Der bekannte Typograph Kurt Weidemann entwickelte 1990 ein spezielles Schriftsystem für die Daimler-Benz AG. Die drei Schriftfamilien unterscheiden sich formal (Antiqua, Grotesk und Egyptienne), entstammen aber den gleichen Grundformen und Proportionen. Der Aufbau dieser Schriften erlaubt Schriftmischungen harmonischen Charakters und somit einen adäquaten Einsatz. In den Werbeanzeigen von Mercedes Benz tritt die verwendete Typographie als wichtigstes Wiedererkennungsmerkmal auf. Die Anzeigen kommen dadurch meistens ohne Bild und Farbe aus. Trotzdem weiß der Konsument sofort, um welchen Absender es sich bei der Anzeige handelt.

Neben den großen Konzernen ist es aber auch für kleinere und mittelständische Unternehmen äußerst wichtig, eine eigene Hausschrift zu haben. Eine mit verschiedenen Schriftschnitten gut ausgestattete Hausschrift ist dabei unerlässlich. Sie bildet das Fundament für ein gut funktionierendes Typographiekonzept eines Unternehmensauftrittes.

Schrift medienübergreifend einsetzbar

Neben der klassischen Geschäftsausstattung eines Unternehmens im Printbereich haben die digitalen Medien als kommunikatives Mittel in den letzten Jahren einen sehr großen Bedeutungszuwachs erfahren. Neben den klassischen Internetauftritten kommunizieren Unternehmen nun über eine Vielzahl anderer Wege im Digitalbereich. Neben Intra- und Extranets, Foren und Blogs wächst der Markt auch im Bereich mobiler Endgeräte enorm an. Dies erfordert einen konsequenten Einsatz des Typographiekonzeptes eines Unternehmens in den neuen Medien.

Es ist seit langer Zeit Standard, dass Unternehmen neben der offiziellen Hausschrift auch eine Schriftart für Webanwendungen definiert haben. Die Unternehmen haben dabei die Möglichkeit zwischen Arial, Verdana, Tahoma, Trebuchet etc. zu wählen. Letztere Schriften sind speziell für die Darstellung am Bildschirm optimiert. Moderne Techniken, wie das Tool sIFR, ermöglichen mittlerweile auch die Einbindung von Schriften, die nicht bereits im System vorinstalliert sind.

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