Jeder kennt das aus dem eigenen Alltag: Man steht unter Zeitdruck, hetzt von einem Termin zum nächsten und hat das Gefühl, dass einem die Zeit davonläuft – und man selbst zwar dichtauf, aber immer einen Schritt hintendran bleibt. Es ist ein immer häufiger zu beobachtendes Phänomen, dass der Zeitdruck für viele Menschen zunimmt, da sich das Tempo unseres Alltags stetig erhöht. Der Wunsch, die Zeit einfach mal anzuhalten, wird bei vielen immer größer. Doch die Zeit verfügt über eine fatale Eigenschaft: Sie lässt sich nicht festhalten. Jedem Menschen steht ein bestimmtes Kontingent an Zeit zur Verfügung. Wie wir sie nutzen, bleibt uns überlassen.
Betrachtet man die Entwicklung des menschlichen Umgangs mit der Zeit, kann man feststellen, dass es eine eindeutige Tendenz zur stetigen Beschleunigung gibt: Es werden immer mehr Dinge in immer kürzerer Zeit erledigt. Zeit zu sparen ist das oberste Ziel.
Das hat zwar viele Vorteile – besonders wirtschaftlicher Art – niemand kann allerdings genau sagen, wie die menschliche Wahrnehmung und das menschliche Verhalten davon beeinflusst werden. Es lässt sich beobachten, dass denjenigen Menschen, die ständig unter Zeitdruck stehen, oft früher oder später die Genussfähigkeit abhanden kommt. Die Anspannung wird dauerhaft beibehalten und führt dazu, dass ein Zustand permanenter Unruhe und ein Zwang nach Effizienz und ständiger Aktivität entstehen.
Um diesen Auswirkungen vorzubeugen, wird empfohlen, bewusster mit der Zeit umzugehen und der Beschleunigung durch gezielte „Entschleunigung“ entgegenzuwirken:
Mit Entschleunigung wird ein Verhalten beschrieben, aktiv der beruflichen und privaten „Beschleunigung“ des Lebens entgegenzusteuern, d.h. wieder langsamer zu werden oder sogar zur Langsamkeit zurückzukehren. Dem Streben nach Verlangsamung liegt die Auffassung zugrunde, dass die gesellschaftliche und vor allem wirtschaftliche Entwicklung in den entwickelten Industriegesellschaften eine Eigendynamik gewonnen habe, die Hektik und sinnlose Hast in alle Lebensbereiche hineintrage und dabei jedes natürliche und insbesondere menschliche Maß ignoriere. (Quelle: Wikipedia)
Wer sich näher mit dem Thema auseinandersetzen will, findet in folgender Liste Links zum Thema Zeitmanagement, Be- und Entschleunigung. Vielleicht nimmt sich der ein oder andere Zeit dazu, einfach mal durchzuklicken...
- Für alle, die viel Zeit mitbringen: Umfangreicher Artikel zum Thema Zeitmanagement von Marcus Knill: Zeit managen – aber wie?
- //S/M-Blog-Artikel: Getting Things Done: Die Kunst der Selbstorganisation
- Buchtipp: Karlheinz A. Geißler, “Vom Tempo der Welt”
Buch über den sich wandelnden Zeitbegriff in unterschiedlichen Epochen - Übersicht: Zeitmanagement-Methoden bei Wikipedia
- STERN-Artikel: Entschleunigung - Sehnsucht nach mehr Zeit
- Website des Vereins zur Verzögerung der Zeit
- Umfangreicher Wikipedia-Artikel über Zeit
Die Liste kann selbstverständlich gerne ergänzt werden...
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Weitere interessante Artikel zu den Themen Work, Life & Balance und Zeit & Management gibt es im PDF-Magazin BILDUNGaktuell (www.bildungaktuell.at)
Herzliche Grüße aus Wien
Alex Karp