Shoutbox – Vorteile und Nachteile der AJAX-Chat-Boxen

Obwohl ich selbst die Idee mit ins Fachkonzept eingebracht habe, bin ich seit einigen Tagen fast an unserer neuen "Shoutbox" im Intranet verzweifelt. Es ist nicht einfach zu erklären, warum sie funktioniert und trotzdem für viele Intranets vollkommen ungeeignet ist.
Grundsätzlich ist eine Shoutbox eine Mischung aus Gästebuch, Forum und Online-Chat. Jeder Teilnehmer kann einfach durch Eingabe einer kurzen Nachricht einen Beitrag veröffentlichen, der direkt in der Website angezeigt wird. In der Regel kommt für die direkte Anzeige die AJAX-Technologie zum Einsatz.

Unten stehend findet sich eine Shoutbox aus dem //SEIBERT/MEDIA-Intranet:

Shoutbox im Intranet von //SEIBERT/MEDIA

Vorteile einer Shoutbox

  • Sie zieht Aufmerksamkeit an und bringt Teilnehmer häufiger ins Intranet. (Hauptgrund!)
  • Sie verändert sich ständig und sorgt zumindest für "gefühlte" Dynamik.
  • Eine Shoutbox schafft Interaktivität zwischen den Teilnehmern.
  • Es gibt keine formellen Regeln oder Gepflogenheiten in einer Shoutbox.
  • Es kann sehr kurzfristig oder sogar fast in Echtzeit kommuniziert werden.
  • "Witze", die sonst per E-Mail verteilt werden, können nun leicht über die Shoutbox distribuiert werden. Das senkt das E-Mail-Aufkommen. (Es sei eingeräumt, dass die Daseinsberechtigung von Scherz-Mails in vielen Firmen an sich bereits fragwürdig ist.)

Nachteile einer Shoutbox

  • Häufig ist die Kommunikation nicht zielgerichtet.
  • "Shouten" fördert die Produktivität nicht.
  • Eine Shoutbox ist nicht seriös.
  • Man kann die veröffentlichten Inhalte nicht steuern, kontrollieren und freigeben.
  • Die Kommunikation ist auch mit einem Archiv schwer dokumentierbar und "verfliegt" fast so schnell wie eine gesprochene Konversation.
  • Alle Nachrichten sind öffentlich.
  • Auch wenn nach einem Login alle Beiträge eindeutig zuzuordnen sind, können darüber Unsinn und Falschinformationen leicht und schnell kommuniziert werden.
  • Es ist grenzwertig "Unsinn" und "unproduktive Mittel" einzusetzen, um Wissenstransfer oder Kommunikation in anderen Bereichen zu begünstigen.

Wann Sie überlegen können, ob eine Shoutbox in Ihrem Unternehmensintranet Sinn macht

  • Eine Shoutbox kann Logins und Aufmerksamkeit für Ihr Intranet bewirken. (Achtung! Der Effekt ist nicht dauerhaft und nicht gleichbleibend intensiv.)
  • Überlegen Sie, ob Ihr Unternehmen über eine Arbeitsatmosphäre verfügt, in der eine Nutzung der Shoutbox durch die Mitarbeiter überhaupt "akzeptabel" wäre.
  • Es dürfte essentiell sein, dass die Führung eines Unternehmens hinter der Shoutbox steht.
  • Ggf. sollte darüber nachgedacht werden, eine Shoutbox nur teilweise einzusetzen.

Zusammenfassend behaupte ich:

Die Vor- und Nachteile von Shoutboxen sind nicht pauschal gegeneinander abzuwägen. Insgesamt kann man dieses Werkzeug (fast) als Aufmerksamkeits-Droge bezeichnen. 🙂

Weiterführende Informationen und Quellen:

ACHTUNG!
Unsere Blogartikel sind echte Zeitdokumente und werden nicht aktualisiert. Es ist daher möglich, dass die Inhalte veraltet sind und nicht mehr dem neuesten Stand entsprechen. Dafür übernehmen wir keinerlei Gewähr.

2 thoughts on “Shoutbox – Vorteile und Nachteile der AJAX-Chat-Boxen”

  1. Shoutbox in “Event-Log” umwandeln / erweitern: Es sollte zusätzlich auch noch automatische Einträge in die Shoutbox geben.

    Um noch mehr Aktivität in eine Shoutbox zu bringen könnte man dafür sorgen, dass bestimmte Aktionen in einem System zusätzlich und automatisiert in der Shoutbox landen. Die neuen Einträge dürfen natürlich nicht so inflationär wie in einem Log-File erstellt werden. Das Vorgehen muss von Fall zu Fall abgewägt werden. Es müssen Regeln definiert werden, welche Aktion in das “Event-Log” gehört und was nicht. Dinge, die sehr wichtig sind, sollten eine eigene Box erhalten.

    Beispiel:
    – Neue Blogeinträge werden in einer eigenen Box aufgelistet.
    – Neue Kommentare in Blog-Einträgen hingegen werden mit Link in der Shoutbox veröffentlicht. Text: “Event: mseibert kommentiert Eintrag ‘Schneller Arbeiten’.”

    Gedanken? Meinungen?

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