Warum Google Wave nervt und warum es trotzdem alle nutzen werden

Dieser Artikel wurde von Martin Seibert am 26. November 2009 auf TechCrunch.com veröffentlicht.

Google WaveGoogle Wave ist zurzeit ein mächtig heißes Thema. Die ehrgeizige Plattform für Micro-Messaging und für die Zusammenarbeit in Teams ist vor wenigen Monaten im Beta-Stadium angekommen, 100.000 Einladungen wurden verschickt, viele Leute warten noch darauf. Von denjenigen, die Google Wave bereits ausprobiert haben, hört man sowohl kritische als auch lobende Stimmen. Insbesondere hat Google Wave noch zahlreiche Usability-Probleme, auf die ich eingehen werde. Ja, Sie sollten Google Wave ausprobieren, aber es gibt keinen Grund für schlaflose Nächte, in denen man die Einladung herbeisehnt.

In diesem Beitrag erläutere ich, wie Sie Google Wave später wahrscheinlich nutzen werden und wie Sie es am besten in Ihrem Unternehmen oder in Ihrem Team implementieren. Ich spreche auch einige der größten Usability-Probleme an. Zunächst möchte ich aber die Vorteile der „Welle“ noch einmal beschreiben und Ihnen einige coole Anwendungsmöglichkeiten zeigen, die vielleicht künftig dazu führen, dass Sie einige Aspekte von Google Wave doch lieben werden.

Eine kurze Einführung

In unserem Artikel Google Wave: Ein Ausblick auf eine neue Stufe der Unternehmenskommunikation haben wir wichtige Funktionen des Systems vorgestellt. Falls Sie Google Wave noch nicht kennen, sollten Sie sich auch diesen einführenden Film ansehen:

Vorteile von Google Wave

Innovative Oberfläche
In Sachen Oberfläche geht Google Wave neue Wege, ist aber dennoch nicht unvertraut, da das Interface dem Posteingang eines E-Mail-Accounts ähnelt. Die Zeitleiste, auf der man verfolgen kann, wie eine Welle entstanden ist und wie sie sich seit dem letzten Besuch entwickelt hat, ist ein Feature, das heute noch nicht einmal Wikis vorweisen können – ein Feature, das man aufgrund seiner intuitiven Usability in Zukunft gewiss immer wieder kopieren wird.

Waves aktivieren Teilnehmer
Darüber hinaus motiviert die Oberfläche die Leute, sich an der Wave zu beteiligen. Tatsächlich ist dies eine hervorragende Möglichkeit, viele Teilnehmer zu generieren.

Zusammenarbeit in Echtzeit
Es ist eine ganz neue Erfahrung, Kollegen, Freunden und Kontakten dabei zuzusehen, wie sie Inhalte eingeben und verändern. Keine andere Anwendung (von einigen Chat-Tools abgesehen) bietet derzeit eine solche Funktion über eine Web-Oberfläche an. Technologie-Freaks werden diesen Aspekt von Google Wave lieben. Das ist tatsächlich eine mächtige Innovation in Sachen Echtzeitkommunikation und -zusammenarbeit; hiermit tritt Google Wave in direkte Konkurrenz zu den bekannten Technologien E-Mail, Wikis und Chats und deckt all diese Anwendungsfälle ab. Ich gehe davon aus, dass Wave in diesem Punkt als Sieger vom Platz gehen wird.

Wofür ist Google Wave gut?

Meiner Meinung nach dürfte Google Wave in naher Zukunft intensiv für Brainstorming, für frühe Stadien der Konzepterstellung und für Diskussionen genutzt werden. Es wird sicherlich auch als „Multi-User-Note-Taking“-Plattform bei Meetings Anwendung finden. Bei der kooperativen Organisation von Events wird Google Wave höchstwahrscheinlich Wikis ersetzen, ein schwerer Schlag für alle Entwickler von Wiki-Software. Dies sind die naheliegenden Anwendungsfälle. Wenn viele Leute Google Wave nutzen und sich damit gut auskennen, werden sie es auch in ganz anderen Bereichen einsetzen. Die Möglichkeit der Echtzeit-Kommunikation und die damit verbundene enorme Effizienz der Kommunikation in der Gruppe werden die Schwächen jedenfalls übertünchen; eines Tages wird die Welle rocken! Aber noch nicht heute.

Google Wave ist übermäßig komplex (Steve Rubel)

Robert Scoble drückt es so aus: „Dieses System ist overhyped und wenn die Leute es nutzen, werden sie merken, dass in ihm das Schlechteste aus E-Mail und Instant Messaging kombiniert wird: Unproduktivität.“

Was damit gemeint ist, sieht man gut in diesem Video, das ich auch bei YouTube eingestellt habe:

Tatsächlich: Wenn man sich ansieht, wie die Waves in einer Geschwindigkeit, der kein Mensch folgen kann, aktualisiert werden, wird klar, warum vor allem wenig Technologie-affine Nutzer Google Wave als zu komplex empfinden werden. Ich höre es schon: „Das will ich alles gar nicht wissen.“

Auch wenn das alles wertvolle Beiträge des eigenen Teams sind, wird man sie filtern und sortieren müssen, um sie nutzbar zu machen. Ich bin sicher, dass das klappen kann, aber Google-Wave-User werden lernen müssen, wie es funktioniert. So sieht eine geöffnete Wave nämlich beispielsweise aus:

Eine geöffnete Wave nach dem Einloggen

Nachteile und Usability-Probleme

Keine Revisionen mit „Rollback“
Bislang gibt es kein professionelles Revisionssystem. Wenn Ihnen jemand Ihre Wave „verhunzt“ und Sie dies rückgängig machen möchten, werden Sie staunen: Sie müssen es manuell und in Handarbeit erledigen! Also: Vorsicht vor dem spontanen Löschen von Inhalten!

Kein dauerhaftes Verbergen von Antworten
Zur Zeit gibt es noch keine Möglichkeit, Antworten dauerhaft zu verbergen. Das Resultat? Der Haupttext in der Wave wird durch Bilder, Kästen, Farben und Anmerkungen von sämtlichen Teilnehmern massiv gestört. Das kann wirklich für Verwirrung sorgen und sogar vom Lesen des eigentlichen Inhalts abhalten. Hierum sollte sich das Google-Wave-Team wirklich kümmern.  (Sehen Sie sich im Screenshot oben mal an, wie schön, das „+“ eingefügt ist. Das sollte Standard sein.)

Geschlossene Previews mindern den Nutzen
Haute kann man Google Wave nur eingeschränkt nutzen, da nur sehr wenige Leute einen Zugang haben. Nicht einladen zu können, wen man will, reduziert den Nutzen der Anwendung dramatisch.

Keine Update-Benachrichtigungen
Es gibt keine Information über Updates der Waves, und dies ist der größte Schwachpunkt der Software. Ich erhalte keine E-Mail, keinen Gtalk-Alarm, keine wie auch immer geartete Mitteilung über ein Drittsystem, wenn es neue Aktivitäten in einer Wave gibt. Da ich selbst RSS-Feeds intensiv nutze, fände ich es toll, Waves via RSS im Auge behalten zu können. Leider ist das bisher nicht angedacht.

Zu langsam für wirklichen Chat
Für einen richtigen Chat ist Google Wave viel zu langsam. Die Performance im Hinblick auf die Übertragungsgeschwindigkeit schwankt zwischen gut und wirklich mies, ohne dass ein Muster zu erkennen wäre. Für viele Leute sieht es momentan danach aus, als würden Jabber-Clients oder Skype auch weiterhin die besseren Alternativen bleiben. Ich rechne aber damit, dass sich das Performance-Problem von Google Wave mit der Etablierung von lokalen Installationen in Unternehmen erübrigen wird, da dann der Großteil der Server-Kapazitäten natürlich von Mitarbeitern, Kunden und Partnern genutzt werden kann.

Google Wave ist instabil
In Spitzenzeiten hat Google Wave offensichtlich Probleme, die Nutzerlast zu stemmen. Diesen Bildschirm sehe ich viel zu oft:

Google Wave ist viel zu oft überlastet

Kein Wiki-Export von Waves
Bis jetzt gibt es keine Wiki-Exportfunktion. Es wäre sehr hilfreich, Waves nativ (und nicht über embed) im Firmenwiki auf Basis von Confluence, Foswiki, MediaWiki etc. verfügbar machen zu können. Auch das sollten sowohl Google als auch die Wiki-Hersteller bzw. -Communities auf die Tagesordnung setzen.

Obligatorische Google-Accounts
Warum benötige ich ein Google-Account, um an einer Wave teilzunehmen? Dies ist ein großes Problem, wenn man mit Kunden und wenig Technologie-versierten Benutzern zusammenarbeiten möchte.

Wer ist wirklich online?
Google Wave versucht durch einen grünen Punkt neben dem Profil anzuzeigen, wer online ist, aber das funktioniert noch nicht zuverlässig. Tatsächlich habe ich Nutzer Beiträge schreiben sehen, die als offline angezeigt wurden.

Gefahr für vertrauliche Informationen in Waves
Wenn Sie jemanden einmal zu einer Wave eingeladen haben, kann er bis in alle Ewigkeit auf diese zugreifen. Werden in der Diskussion irgendwann vertrauliche Informationen thematisiert, die nicht für jedermanns Augen gedacht sind, haben Sie Pech: Es gibt keine Möglichkeit, jemanden aus der Wave auszuschließen. Die einzige Lösungsmöglichkeit besteht darin, eine neue Wave aus der bestehenden heraus zu eröffnen. Wem das nicht gangbar erscheint, sollte in Waves lieber auf vertrauliche Inhalte verzichten.

Kein Markup-Editor
Es gibt keine Quellcodeansicht in Google Wave. Gerade erfahrene Wiki-Nutzer wünschen sich einen solchen Modus, um die Aufbereitung und Struktur der Inhalte zu steuern.

Keine lesbaren URLs
Jede Wave hat einen Perma-Link. Aber lesbar ist eine solche URL nicht: https://wave.google.com/wave/#minimized:nav,minimized:contact,minimized:search,restored:wave:googlewave.com!w%252Be-cg7PN0A.1?.

Das Google Wave-Team wird URLs entwickeln müssen, die möglichst kurz und vor allem selbsterklärend sind. Der oben dargestellte Link sollte besser so lauten: https://wave.google.com/wave/google-wave-learnings-advantages-usecases-and-usability-flaws/252Be-cg7PN0A/fullscreen/.

To-dos, um Google Wave im Unternehmen zu nutzen

Die folgende Liste ist zwangsläufig natürlich unfertig: Bisher kann ja niemand Google Wave lokal implementieren. Als zu erweiternde Rohfassung einer Checkliste dürften diese Anmerkungen aber allemal ihre Berechtigung haben.

Technologie

  • Server-Infrastruktur und ein guter Admin. Voraussetzungen sind natürlich eigene Server und ein guter Systemadministrator, um einen Google-Wave-Server aufzusetzen. Wer Google Wave gemeinsam mit zahlreichen Angestellten, Partnern und Kunden nutzen will, sollte auch in wirklich gute Hardware investieren - vor allem, damit die Echtzeitkomunikation auch eine solche ist. Da bis jetzt noch niemand die Preview-Version von Google Wave lokal installieren durfte, sind die Kenntnisse hinsichtlich der Installation und der Verbindung mit anderen Google-Wave-Servern sehr überschaubar. Es dürfte jedenfalls sinnvoll sein, einen Admin zu haben, der weiß, was er tut.
  • HTML5-kompatible Browser. Google Wave ist eine HTML5-Applikation. In Unternehmen, die noch mit dem Internet Explorer 6 und abwärts arbeiten, wird das System nicht fehlerlos laufen. Alle Mitarbeiter (und die zu integrierenden Kunden!) brauchen aktuelle Browser.
  • Schnelle Web-Verbindung. Eine ordentliche Web-Verbindung auf Server- und auf Client-Seite ist für eine funktionierende Echtzeitkommunikation unerlässlich.
  • Firewall-Konfiguration. Die Admins im Unternehmen sollten wissen, wie die Firewall zu konfigurieren ist, damit der interne Google-Wave-Server auch mit der Welt kommunizieren kann.

Organisation

  • Zieldefinition. Eine zentrale Bedeutung wird der Zieldefinition zukommen: Jede Wave muss einen fest definierten Gegenstand haben, jeder muss Zweck und Inhalt der Wave verstehen. Ist das nicht der Fall, entstehen garantiert viele Nebengeräusche.
  • Richtlinien erstellen. Damit Google Wave im Unternehmen sinnvoll genutzt werden kann, müssen Regeln eingehalten werden und muss jeder Teilnehmer wissen, wozu Google Wave dient. Man wird nicht umhinkommen, einen ausführlichen Leitfaden zu erstellen.
  • Onboarding. Es muss sichergestellt werden, dass alle einzubindenden Nutzer über einen Google-Account verfügen. (Gerade das ist derzeit ziemlich problematisch und gerade deshalb ist Google Wave auch momentan noch nicht sehr nützlich.)
  • Communication Patterns. Welche Applikation soll wofür verwendet werden? Im Unternehmen muss unterschieden werden, welche Anwendungsfälle ein System jeweils am besten abbildet. Alle müssen wissen, wann sie E-Mails schreiben sollen und wann die Nutzung von Wiki, Chat, Datenbank oder eben Google Wave am sinnvollsten und effizientesten ist.
  • Zweck definieren. Geben Sie Google Wave einen Zweck. Jedes neu einzuführende System braucht eine Daseinsberechtigung. Es muss also deutlich werden, was ein System besser, effektiver, effizienter abbilden kann als andere Anwendungen. (Was das im Falle von Google Wave tatsächlich ist, wird sich mittelfristig organisch entwickeln.) Zudem müssen Mitarbeiter verstehen, wie sie mit Google Wave arbeiten: Niemand will, dass Mitarbeiter ein System ablehnen, ohne es richtig ausprobiert zu haben. Hier wird man sich insbesondere Mitarbeitern widmen müssen, die nun nicht unbedingt Computerfreaks sind.
  • Nicht zu viele Waver in einer Wave. Wie erwähnt: Bei der Einladung zahlreicher Nutzer zu einer Wave ist Bedacht geboten. Später kann niemand mehr ausgeschlossen werden.

Kultur

  • Keine Inhalte ohne Erlaubnis löschen. Hier möchte ich ein Beispiel aus eigener Erfahrung einbringen: Mein Bruder hat eine neue Wave eingerichtet, um Google Wave zu evaluieren. Mehrere Kollegen haben diese nun mit Texten, Kommentaren und Argumenten gefüllt, gemeinsam ist schon nach kurzer Zeit ein ziemlich eindrucksvolles Dokument entstanden. Mein naheliegender Gedanke: „Das sollte ein Blog-Artikel werden.“ Also habe ich mich daran gemacht, die Wave umzustrukturieren, habe Argumente und Inhalte in Fließtextform gebracht und die so verarbeiteten Kommentare anschließend gelöscht. Das Gewitter, das seitens der Teilnehmer über mich hereingebrochen ist, war ziemlich heftig! Meine Kollegen waren schlicht verärgert, weil ich mich einfach an ihrem Input vergriffen habe.
  • Regeln und Copyright klarstellen. Nachdem ich unsere Wave neu strukturiert und den Ärger der Leute über das Löschen veralteter Kommentare über mich ergehen lassen hatte, haben mich die ersten Teilnehmer gefragt, ob sie die Inhalte der Wave für ihre Blogs nutzen könnten. Hier ist uns bewusst geworden, dass es noch einige ungeklärte Fragen gibt: Wem „gehört“ eine Wave? Wer darf was damit machen? Wer darf die Inhalte weiterverwenden? Darauf müssen Antworten gefunden werden, wenn Google Wave im Unternehmen eingesetzt wird.
  • Sich der Komplexität bewusst sein. Wenn Google Wave einmal im Unternehmen ausgerollt wird, sollten die Mitarbeiter wissen, wie sie das System grundsätzlich bedienen und seine Vorteile kennen. Wenn insbesondere nicht klar ist, welchen Sinn und Zweck Google Wave hat, werden viele Mitarbeiter ganz schnell wieder abspringen. Viel Spaß dabei, diese Leute später wieder zur Nutzung von Google Wave zu animieren!
  • Auf Live-Feedback-Stress vorbereitet sein. Ein spezielles Problem in einer Wave ist, dass man bereits Antworten erhält, während man seine Nachricht noch formuliert. Jedes andere Kommunikationsmittel lässt dem Nutzer Zeit, seine Mitteilung in Ruhe zu formulieren und zu verfassen. Mit Google Wave kann durchaus der gleiche Stress entstehen wie mitunter in einem Gespräch von Angesicht zu Angesicht. (Sehen Sie sich das Video oben doch noch einmal an, dann wissen Sie, was ich meine.)
  • Zunächst nur Waver mit Technik-Know-how einladen. Anfangs sollten nur Technologie-interessierte, erfahrene User eingeladen werden: Derzeit kann niemand Dokumente in einer Wave wirklich kontrollieren, zudem gibt es noch keine wirkliche Revisionskontrolle. Und Waves verändern sich andauernd. Bei der Evaluation von Google Wave dürfte es zunächst sinnvoll sein, Leute einzuladen, die ein ausgeprägtes Technologieverständnis haben und wirklich gutes Feedback geben können. Und: Je mehr Waver, desto komplexer wird eine Wave.

Zusammenfassung und Ausblick

Wer Google Wave in diesem Stadium kritisiert, sollte freilich bedenken, dass wir es mit einer Preview-Version und längst nicht mit einem amtlichen Release zu tun haben. Das Google-Wave-Team hat angekündigt, mit der Software die „E-Mail, wie sie 2010 sein sollte“ abzubilden. Und was ich bisher gesehen habe, lässt mich damit rechnen, dass dies den Google-Wave-Leuten auch gelingen wird. Allerdings ist 2010 inzwischen ziemlich nahe. Dennoch gehe ich davon aus, dass diese Software die Kritik von Robert Scoble überwinden wird.

Für professionelle Zusammenarbeit empfehle ich nach wie vor Wikis. Wer jedoch tatsächlich an Echtzeit-Kollaboration interessiert ist, wird mittelfristig wohl kaum um Google Wave herum kommen. Allerdings sind sehr gute Web-Kenntnisse und Technologie-Know-how im Unternehmen unverzichtbar.

Eine Großteil des Inhalts dieses Artikels entstammt einer Wave. Da niemand weiß, wem der Inhalt einer Wave gehört, möchte ich alle Teilnehmer aufzählen, die mit mir zusammen für diesen Beitrag verantwortlich sind: jseibert, eicker, bfri, Silke, Sam, Gerrit, Ton, Paul.

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