User Storys zu erstellen, gehört in Jira zum Tagesgeschäft – vor allem, wenn du Product Owner bist. Auch wenn jede User Story individuell ist, drehen sich viele doch um die gleichen Bausteine, Überlegungen und wiederkehrenden Teilaufgaben.
Ein User-Story-Template in Jira hilft dir, diesen Prozess zu standardisieren. Du hältst damit Anforderungen konsistent fest und stellst sicher, dass dein Team weiß, was es erwartet, wenn es mit einer neuen Story loslegt. Und das Beste: Indem du nicht mehr ständig Copy-and-Paste für die gleichen Aufgaben klicken musst, sparst du sehr viel Zeit.
In diesem Guide erfährst du:
- Welche Bestandteile eine gute User Story haben sollte
- Wie du eine User Story in Jira schreibst
- Wie ein Template für User Storys aussehen kann
- Warum so ein Template die Qualität deiner Storys verbessert
- Und wie du eigene User-Story-Templates in Jira erstellen kannst
Nachdem du den Artikel gelesen hast, weißt du, wie du mit Templates sicherstellst, dass die User Storys deines Teams den tatsächlichen Bedarf eurer User widerspiegeln – und wie ihr Produkte entwickelt, die genau das liefern.
Was eine User Story nicht ist
Fangen wir mit einem Missverständnis an: Eine User Story ist keine Software-Funktion.
Klar, letztlich liefern wir Features aus. Aber: User wollen keine Features – sie wollen etwas tun. Und das Feature ist nur das Mittel zum Zweck.
Oft weißt du am Anfang noch gar nicht, welches Feature es am Ende wird. Und das ist auch okay so – denn: Die User Story hält zunächst nur das Bedürfnis bzw. die Anforderungen fest. Die Lösung entwickelt ihr dann im Team. Dabei ist wichtig, dass du keine voreiligen Schlüsse ziehst.
Was ist eine User Story?
Eine User Story beschreibt eine Einheit an Arbeit, die es einem Menschen ermöglicht, etwas in einer Software zu tun. Das Story Statement ist einfach, präzise und aus Sicht der Nutzer*innen formuliert. Dabei sieht der klassische Aufbau folgendermaßen aus:
“Als [Rolle] möchte ich [Fähigkeit], damit [Nutzen].“
Beispiel: “Als Jira-User möchte ich Templates für Jira-Issues erstellen, damit mein Team bei wiederkehrenden Projekten Zeit spart und konsistent arbeitet.”
Natürlich enthält eine User Story noch mehr Komponenten als nur die Erklärung, worum es sich handelt. Schauen wir uns also an, was jede gute User Story beinhalten sollte.
Die 8 Bestandteile einer starken User Story
1. End-User
Das oben beschriebene Story-Statement gibt uns bereits drei Kernkomponenten einer User Story: eine Fähigkeit, einen Nutzen bzw. ein Endziel und den End-User. Letztere Komponente wird jedoch gerne mal vergessen – zumal User Storys in der Regel von Entwickler*innen geschrieben werden.
Doch ohne echte Zielgruppe, kein echter Bedarf. Viele Entwickler*innen schreiben Storys mit Fokus auf Technik (“Das wäre ein cooles Feature!”) statt auf Menschen. Aber: Was niemand braucht, muss auch nicht gebaut werden.
2. Fähigkeit
Hier geht es um die Fähigkeit bzw. Funktionalität, die sich der User wünscht. An dieser Stelle wird häufig der Fehler begangen, schon eine Funktion oder Lösung zu beschreiben. Stattdessen sollte das Story Statement den User-Wunsch wiedergeben, zum Beispiel: “Ich möchte Templates für Jira-Issues erstellen.”
Eine Formulierung wie “Ich möchte einen Button ‘Neues Template erstellen’, der einen Screen öffnet, auf dem ich dem Template einen Namen geben, Issues hinzufügen und per Drag-and-Drop hierarchisch anordnen kann.” würde bereits eine fertige Lösung beschreiben – darum kümmerst du dich aber erst zu einem späteren Zeitpunkt.
3. Endziel/Nutzen/Werteversprechen
Wenn du keine Wertaussage ergänzt – also keinen Grund, warum der User etwas braucht –, verliert dein Team schnell den Fokus. Dann kann es passieren, dass etwas entwickelt wird, das am tatsächlichen Bedarf vorbeigeht. Daher ergänze in deinem Story Statement beispielsweise: “…damit mein Team bei wiederkehrenden Projekten Zeit spart und konsistente Ergebnisse liefern kann.”
Solche Aussagen machen den Mehrwert greifbar – und dienen etwa auch dem Product Owner als Grundlage, um zu priorisieren und zu entscheiden.
4. Akzeptanzkriterien
Akzeptanzkritierien definieren die individuellen Bedingungen, die erfüllt sein müssen, damit eine konkrete User Story als vollständig abgeschlossen gilt. Im Wesentlichen stellen sie eine detaillierte Version der Fähigkeit oder des „Ich möchte“-Teils des Story Statements dar.
Im Falle unseres Beispiels könnten die Akzeptanzkriterien für „Ich möchte Templates für Jira-Issues erstellen“ Folgendes beinhalten:
- Ich möchte ein Template von Grund auf neu oder basierend auf einem Beispiel erstellen.
- Ich möchte Epics, Tasks und Subtasks gleichzeitig anlegen.
- Ich möchte Variablen einfügen, um Infos dynamisch abzufragen.
- Ich möchte ein Issue-Template mit Hilfe von Jira Automation auf ein Projekt anwenden können.
- Ich möchte, dass meine Templates mit Advanced Roadmaps/Jira Plans funktionieren, so dass ich zusätzliche Hierarchien erstellen kann.
- Ich möchte Templates ohne jegliche Programmierung erstellen; ich möchte nur auf Buttons klicken oder Drag-and-Drop verwenden.
Diese Liste hilft dem Entwicklungs-Team zu checken: Wird das Feature den Erwartungen der Nutzer*innen wirklich gerecht?
5. Definition of Done
Die Definition of Done (DoD) ist ein einheitlicher Qualitätsstandard und gilt – im Gegensatz zu den Akzeptanzkritierien – für alle User Storys. Sie legt fest, wann eine Story vollständig abgeschlossen ist. Eine DoD-Checkliste könnte wie folgt aussehen:
- Tests wurden geschrieben und bestanden
- Code war im Peer-Review
- Dokumentation wurde aktualisiert
- Akzeptanzkriterien wurden erfüllt
6. Subtasks
Die eigentliche Arbeit, um eine User Story fertigzustellen, steckt in den dazugehörigen Teilaufgaben – in Jira bekannt als sogenannte Subtasks. Diese kleineren Schritte sorgen dafür, dass am Ende ein echter Nutzen für die User entsteht. Oft sehen diese Teilaufgaben bei allen Storys ähnlich aus – zum Beispiel:
- Umsetzen
- Code-Review
- Testen
- Deployment
- Tests nach dem Go-live
7. Priorität
Dein Team arbeitet wahrscheinlich an mehreren User Storys. Doch welche ist am wichtigsten? Die Zuweisung einer Priorität hilft euch bei der Entscheidung, welche Storys je nach Geschäftswert oder Dringlichkeit zuerst bearbeitet werden sollen.
Dir fällt es schwer, eine User Story zu priorisieren? Dann ist das vermutlich ein Hinweis darauf, dass der Story noch ein klarer Nutzen fehlt.
8. Schätzung
Schätzungen helfen deinem Team dabei, das Arbeitspensum besser einzuschätzen und realistisch zu planen. Wenn ihr einer User Story eine Schätzung gebt, bekommt ihr ein Gefühl dafür, wie viel Aufwand drinsteckt.
Dabei könnt ihr ganz unterschiedlich vorgehen: Ihr könnt euch beispielsweise die Frage stellen, wie viel Zeit ihr für eine User Story braucht, und sie mit einer Stundenzahl beantworten. Viele Entwicklungsteams nutzen lieber Story Points. Die zeigen den Aufwand, nicht die genaue Zeit. Und manche Teams verzichten komplett auf Zahlen und greifen zu etwas Greifbarem – wie T-Shirt-Größen.
So schreibst du eine User Story in Jira
Du willst eine User Story in Jira erstellen? Dann klicke auf den “Erstellen”-Button und wähle den Issue-Typ “Story” aus. Danach erscheinen Felder wie:
- Zusammenfassung
- Beschreibung
- Assignee
- Reporter
- Status
- Sprint
- Priorität
- Story Points
Fülle die Felder aus und ergänze dann weitere Felder, Akzeptanzkriterien und eine Definition of Done. Im nächsten Schritt legst du die Subtasks an, die es braucht, um die Story abzuschließen.
Doch wenn du dieses Vorgehen bei jeder einzelnen User Story wiederholst, wird es schnell mühsam. Außerdem besteht die Gefahr, dass du etwas Wichtiges vergisst – zum Beispiel die Akzeptanzkriterien.
Was ist ein User-Story-Template in Jira?
Viele User wünschen sich deshalb eine Möglichkeit, das Beschreibungsfeld direkt vorab zu befüllen – am liebsten mit einer einheitlichen Struktur wie: “Als [Rolle] möchte ich [Fähigkeit], damit [Nutzen].“ Außerdem wäre es hilfreich, wenn du automatisch daran erinnert wirst, Akzeptanzkriterien zu ergänzen – und wenn du direkt eine vordefinierte Liste an Subtasks angezeigt bekommst.
Genau dafür brauchst du ein Jira-Template, also ein vordefiniertes Format, mit dem du Storys in Jira erstellen und verwalten kannst. Diese Vorlage enthält alle zentralen Bestandteile einer User Story. So kannst du sie nicht nur schneller und effizienter anlegen – du stellst auch sicher, dass du immer die Bedürfnisse der Nutzer*innen, die gewünschte Funktionalität und den erwarteten Nutzen im Blick hast.
Am Ende profitieren auch deine Produkte davon, denn: Wenn dein Team Storys konsistent und strukturiert erstellt, liefert es Ergebnisse, die User wirklich weiterbringen.
Kannst du in Jira standardmäßig User-Story-Templates erstellen?
User Storys sind in Jira ein eigener Vorgangstyp – aber im Grunde eine leere Leinwand. Das Einzige, was der nativen Jira-Funktionalität in Richtung Template nahekommt: Du kannst eigene Felder erstellen und Standardwerte hinterlegen. Trotzdem ist dieses Vorgehen ziemlich umständlich; zudem lassen sich für Systemfelder wie die Beschreibung keine Standardwerte definieren.
Das heißt: Du kannst deine Nutzer*innen nicht dazu bringen, ihre Story nach dem Muster “Als [Rolle] möchte ich [Fähigkeit], damit [Nutzen].“ zu schreiben – zumindest nicht automatisch.
Auch ein Template für eine Aufgaben-Hierarchie (z. B. eine Story mit festen Subtasks) lässt sich nativ in Jira nicht erstellen. Ein möglicher Workaround: Du klonst ein bestehendes Story-Ticket – dann werden auch die Teilaufgaben mitkopiert. Allerdings übernimmst du dabei auch alle individuellen Anpassungen der Subtasks.
Jira Automation bietet ein paar weitere Workarounds: Du kannst z. B. eine Regel definieren, die automatisch bestimmte Felder (wie die Beschreibung) mit Text füllt. Auch das Anlegen vordefinierter Subtasks unter einer Story lässt sich damit abbilden. Aber: Jira Automation ist nicht gerade selbsterklärend, was die korrekte Konfiguration erschwert. Variablen wie Nutzer*innen, Daten oder Prioritäten kannst du damit ebenfalls nicht automatisch setzen. Heißt: Du müsstest jedes Ticket nach der Erstellung noch einmal manuell anpassen.
Die Lösung: Templating.app für Jira-User-Storys
Mit der Atlassian-Marketplace-App Templating.app erstellst und verwaltest du Story-Templates ganz leicht: Du kannst komplette Vorgangshierarchien sowie Templates für das Erstellungsformular anlegen.
Templating.app bietet dir mehrere Möglichkeiten, um User-Story-Templates in Jira zu bauen:
- Individuelles Ticket-Template für eine User Story: Lege ein Template für einen einzelnen Jira-Vorgang an – mit vordefinierten Feldern wie einem Beschreibungstext und einer Standard-Zuordnung (z. B. wenn alle Storys standardmäßig einer bestimmten Person zugewiesen werden sollen). Außerdem kannst du über Jira-Action-Items eine Definition of Done integrieren und Nutzer*innen daran erinnern, Akzeptanzkriterien hinzuzufügen.
- Template für den Ticket-Erstellungs-Screen: Kreiere ein Template nur für das Erstellungsformular neuer Tickets in Jira – so erscheinen beim Anlegen einer neuen Story direkt Standardwerte, z. B. ein vordefinierter Beschreibungstext.
- Template für eine Gruppe an Subtasks: Erstelle ein Template für eine Gruppe an Subtasks und füge sie direkt einer Story hinzu.
- Template für eine komplette Vorgangshierarchie: Oder du legst ein Template für eine komplette Jira-Vorgangshierarchie an – mit einer Story und den dazugehörigen, vordefinierten Subtasks. Wenn deine User Storys Teil eines Epics sind, kannst du sogar ganze Epic-Hierarchien als Template aufbauen.
Du siehst: Mit Templating.app erstellst du deine User Storys nicht nur schneller, sondern auch konsistenter – ganz ohne komplizierte Automatisierungsregeln oder das manuelle Klonen von Vorgängen. Und: Du kannst einzelne Felder in den Templates flexibel mit Variablen anpassen – etwas, das bei den nativen Jira-Workarounds nur manuell nachträglich möglich ist.
Too long, didn’t read: Das Wichtigste in Kürze
- Jede User Story sollte drei zentrale Elemente enthalten: ein*e End-Nutzer*in, eine gewünschte Fähigkeit und einen Nutzen. Sie bilden dein Story Statement.
- Zusätzlich gehören in ein Story-Ticket in Jira auch: Akzeptanzkriterien, eine Definition of Done, eine Priorität, eine Schätzung sowie eine Reihe von Subtasks.
- Damit dieser Prozess standardisiert abläuft und du zuverlässiger das lieferst, was Nutzer*innen wirklich brauchen, lohnt sich ein Jira-User-Story-Template.
- Mit den Standardfunktionen lässt sich so ein Template in Jira allerdings nicht erstellen. Es gibt Workarounds – z. B. Tickets klonen oder Automatisierungsregeln einrichten. Aber: Klonen ist auf Dauer nicht sehr effizient, und Jira-Automationen sind komplex und fehleranfällig.
- Wenn du schneller und strukturierter gute User Storys erstellen willst, brauchst du eine Drittanbieter-App aus dem Atlassian Marketplace – zum Beispiel Templating.app. Hiermit kannst du Templates für Subtasks, für das Jira-Erstellungsformular und komplette Vorgangshierarchien bauen. Damit stehen dir viele Optionen offen, wie du User-Story-Templates flexibel und sinnvoll nutzen kannst.
Willst du deine User Storys aufs nächste Level bringen? Dann teste Templating.app kostenlos oder buche eine persönliche Demo. Wir beraten dich gerne!
Weiterführende Infos
Mit der Templating.app einfach Projektvorlagen in Jira erstellen
3 ways of creating a Jira calculated field
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