Vorurteile in Tech – nur ein Mythos?

Warum gibt es in der Tech-Branche immer noch so viele Vorurteile gegenüber weiblich gelesenen Personen? Basieren diese Annahmen auf Fakten oder sind sie überholte Mythen? Bei der Women in Tech Night 2024 hat Lisa Grau genau diese Fragen untersucht – und gezeigt, dass Vorurteile nicht nur Hindernisse, sondern auch Chancen für positive Veränderungen sein können.

Vorurteile – was steckt dahinter und warum sind sie so ein Problem?

Vorurteile sind wie ein nerviger Automatismus: Er trifft falsche Annahmen, ohne vorher die Fakten zu checken. Manche Vorurteile bedienen Stereotype oder sind direkt und zugespitzt („Technik ist doch nichts für Frauen!“), andere wirken subtiler und schleichen sich in Entscheidungen ein, ohne dass man es merkt. Egal wie sie daherkommen – sie bremsen Karrieren aus, verunsichern und halten uns von echter Vielfalt im Job ab.

Lisa hat es in ihrem Vortrag auf den Punkt gebracht: Vorurteile haben sich über Jahrzehnte entwickelt und sind heute oft versteckter als früher. Wurde Expertinnen in der Vergangenheit offen gesagt, dass sie nicht in technische Berufe gehören, so ist es heute „nur“ noch ein unbewusstes Zögern bei der Einstellung oder eine skeptische Nachfrage im Meeting. Das erschwert es, Vorbehalte zu erkennen – wodurch sie noch schwieriger zu bekämpfen sind.

Women in Tech: Zwischen Klischees und Selbstzweifeln

📊 Rund 40 % der Deutschen glauben, dass weibliche Fachkräfte weniger Interesse an Technik haben.

📊 53 % der weiblichen Fachkräfte zweifeln selbst an ihrer technischen Kompetenz.

Noch überraschender: Diese Annahmen kommen nicht nur von Männern – viele weiblich gelesene Personen haben unbewusst ebenfalls Vorurteile gegenüber ihrer eigenen Peer-Gruppe. Dieses Phänomen zeigt, wie tief solche Denkmuster in der Gesellschaft verankert sind und wie sie sich selbst verstärken können.

Lisa teilte in ihrem Talk reale Beispiele: Von Frauen, die in Meetings überhört werden, über Bewerberinnen, die automatisch in nicht-technische Rollen gesteckt werden, bis hin zu Kolleginnen, die trotz Fachkompetenz immer wieder ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen müssen.

Wie wir Vorurteile knacken – und zwar richtig

Vorurteile verschwinden nicht einfach per Knopfdruck – aber wir können ihnen aktiv entgegenwirken:

✅ Vorbild sein: Mitarbeitende sollten sich als Expert*innen positionieren und ihre Erfolge offen teilen.

✅ Netzwerke nutzen: Der Austausch mit Gleichgesinnten hilft, Vorurteile zu erkennen und sich gegenseitig zu stärken.

✅ Unterstützer*innen finden: Kolleginnen und Kollegen können helfen, indem sie bewusst vielfältige Perspektiven in technische Diskussionen einbinden und Fachkompetenz sichtbar machen.

✅ Selbstbewusst auftreten: „Fake it till you make it“ – selbstbewusstes Verhalten kann helfen, eigene Unsicherheiten zu überwinden.

Unternehmen in der Verantwortung: Diversität ist mehr als nur ein Modewort

Diversität ist kein nettes Extra für die Imagebroschüre – sie ist ein echter Erfolgsfaktor. Studien zeigen: Diverse Teams sind kreativer, innovativer und wirtschaftlich erfolgreicher. Warum? Weil unterschiedliche Perspektiven bessere Lösungen ermöglichen. Weil vielfältige Teams Produkte für alle entwickeln. Und weil Innovation nicht in einer begrenzten Blase entsteht, sondern nur dort, wo Vielfalt einen Platz hat.

Wer heute noch glaubt, Diversität sei bloß „nett gemeint“, verpasst nicht nur die Zukunft, sondern auch den wirtschaftlichen Erfolg. Unternehmen, die das verstanden haben, setzen auf diverse Einstellungsprozesse, inklusive Arbeitskulturen und echte Gleichberechtigung – nicht nur auf hübsche PR-Kampagnen.

Was Firmen konkret tun können:

✅ Diverses Recruiting: Teams bewusst vielfältig aufstellen, um Innovationsräume zu vergrößern.

✅ Schulungen zu Vorurteilen: Alle Mitarbeitenden sollten sensibilisiert werden, Vorurteile zu erkennen und dagegen vorzugehen.

✅ Mentoring-Programme: Vielfalt gezielt fördern und mehr Menschen ermutigen, technische Karrierewege einzuschlagen.

Lisa berichtete, wie Diversität in ihrem Unternehmen Atlassian über spezielle Programme gefördert wird – von Schulungen über inklusive Führungskulturen bis hin zu verbindlichen Diversitätszielen im Recruiting.

Zeit zu handeln: Vielfalt stärken, Vorurteile abbauen

Vorurteile werden nicht von heute auf morgen verschwinden. Aber jede*r Einzelne kann dazu beitragen, sie abzubauen. Ob als Teil der Tech-Community oder als Ally – es braucht Mut, Ausdauer und gegenseitige Unterstützung.

Lisa Grau brachte es mit einem starken Zitat auf den Punkt:

„Wenn es sich ungerecht anfühlt, dann ist es das wahrscheinlich auch – also sorge dafür, dass du dich wehrst.“

Let’s talk about: Vorurteile, Frauen und Tech: Lisa klopft die gängigsten Klischees ab und und zeigt, warum sie uns alle etwas angehen. Schau dir jetzt ihren Talk an und finde heraus, wie wir gemeinsam für mehr Vielfalt sorgen können!

Lust auf mehr Inspiration?

Neugierig auf noch mehr spannende Einblicke? Dann legen wir dir die Women in Tech Night 2025 ans Herz! Egal, mit welchem Geschlecht du dich identifiziert, ob du Berufsneuling bist oder schon viele Jahre Erfahrung mitbringst – alle, die sich für eine inklusive Tech-Welt starkmachen möchten, sind herzlich willkommen!

🗓️ 13. März 2025
🕓 16:00-21:00 Uhr
📍 Seibert-Headquarter, Luisenstraße 37-39, 65185 Wiesbaden
🎟️ Die Teilnahme ist kostenlos. Vor-Ort-Tickets gibt es nur noch über die Warteliste – online bist du aber sicher dabei.

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Weiterführende Informationen

Women in Tech Night 2025 – Gemeinsam die Zukunft der IT gestalten!
Rückblick: Women in Tech Night 2024